Donnerstag, 30.07.2009
Irgendwie überrascht es mich und überrascht es mich doch nicht, daß sie israelische Armee derart brutal gegen Zivilisten vorgeht. Aber selbst, wenn es als ausgemachte Wahrheit gilt, daß Kriege stets graumsam sind, liegt es doch in der Hand der Soldaten und insbesondere auch der kommandierenden Offiziere, darauf zu achten, daß nicht die sadistische Ader einzelner ausgelebt wird.
Was mich auch nicht überrascht ist, daß islam.de dieses Thema sofort aufgreift, passt es doch in das Bild, Muslime nur als Opfer darzustellen. Sind nicht beispielsweise die Hamas oder die Hisbollah ebenso grausam, wie die israelische Armee? Und das nicht nur gegen israelische Soldaten, die sie gelegentlich sogar entführen, foltern und schließlich ermorden. Selbstmordattentäter attakieren in der Regel auch eher israelische Zivilisten (es sei denn, man folgt der Hamas, daß alle Israelis irgendwie Soldaten sind).
Und das eigene Volk wird von Hamas oder Hisbollah auch nicht gerade verschont.
Es läßt sich also sagen, daß Religion nicht davor schützt, grausam zu sein. Oft bietet sie sogar die moralische Rechtfertigung für Grausamkeit.
Vor allem dann, wenn es darum geht die Feinde des eigenen Gottes (wie immer der heissen mag) auszulöschen um Gott gnädig zu stimmen. Daß das selbstredend auch für das Christentum gilt braucht wohl nicht weiter untersucht zu werden. Die Kreuzzüge sprechen für sich. Oder der erste Weltkrieg, in dem auf allen Seiten christlische Geistliche die Waffen gesegnet haben. Aber es gilt nun einmal auch für den Islam, der ansich wohl eigentlich auf Friedfertigkeit ausgelegt ist. Das hindert aber Extremisten nun einmal nicht daran, im Namen Allahs die Feinde zu töten (und zwar möglichst viele davon). Und zum Feind von Extremisten wird man bekanntermaßen schon ziemlich schnell. Hierzu bedarf es keiner besonderen Anstrengung.
Erfreulich ist aber, daß es in Israel Mutige gibt, die die Greueltaten und Verbrechen der israelischen Armee (und Regierung) benennen und verurteilen. Das läßt doch zumindest Hoffnung aufkommen, daß alles sich auch zum Besseren wenden kann.