Dienstag, 13.10.2009
Es ist eine traurige Tatsache, dass es eine kleine Minderheit unter den Muslimen gibt, die den Glauben für ihre terroristischen Ziele missbraucht. Und natürlich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man als Muslim ohne Wenn und Aber jeglicher Form des Terrorismus eine Absage erteilt. Muslime wie Nichtmuslime müssen in dieser Sache zusammenstehen.
Aber langsam frage ich mich, wie ernst die deutschen Behörden es mit den Terrorwarnungen meinen. Immer wieder, in regelmäßigen Abständen - zuletzt gerade rechtzeitig zur Bundestagswahl - tauchen angebliche Al-Qaida-Videos von zweifelhafter Authentizität auf. Zweifelhaft deshalb, weil ich mir kaum vorstellen kann, dass die Extremisten von Al-Qaida - die ja jegliche Imitation westlichen Lebensstils verabscheuen - einen vollrasierten jungen Mann im Nadelstreifenanzug und Krawatte zu Ihrem Deutschland-Repräsentanten auserkoren würden.
Geheimnisvolle Tonbandaufnahmen von bin Laden, Bekennerschreiben, junge Männer die wirres Zeug in die Kamera sprechen und dann die vielen vermeintlichen Terrorexperten im Fernsehen,die eiligst versteckte Botschaften zu interpretieren versuchen. Hinter jedem Schwachsinn stecke Al-Qaida, ein scheinbar hoch professionelles Franchiseunternehmen, das weltweit Botschafter unterhält, die hin und wieder mal - gelegentlich im Nadelstreifenanzug - "Grußbotschaften" ans Volk sendet. Welch groteske Blüten diese Al-Qaida-Hysterie treibt!
Ob die lieben Sicherheitsbeamten mal in Erwägung gezogen haben, ob nicht doch ein armseliger Trittbrettfahrer oder gar Fälscher am Werk waren? Vermutlich ist es dem Herrn Schäuble nur recht so, schließlich muss er ja irgendwie seine Paranoia rechtfertigen!
Und als sei das nicht genug, erwartet man von uns Muslimen, dass wir uns regelmäßig von diesen lächerlichen Videos distanzieren.