Freitag, 17.09.2010
Unabhängig davon, ob Muslime nun ein Recht auf Moscheen oder Kulturzentren haben, fehlt es im vorliegenden Fall auf Seiten der Muslime schon ein klein wenig an Feingefühl. Natürlich gilt nicht die Formel Islam = Terrorismus. Und erfunden hat der Islam den Terrorismus auch nicht. Keine Frage. Aber es waren nun einmal Muslime, die am 11.09.2001 die beiden Türme des World Trade Center in New York zerstört haben und dabei nicht wenige Menschen getötet haben.
Und immerhin haben diese Muslime das im Namen des Islam und Allahs gemacht. Ob sie damit nun wahre Muslime sind oder nicht, ist dabei ehrlich gesagt ohne Relevanz. Sie selbst haben sich nämlich (und mit ihnen alle anderen Terroristen, die sich auf den Islam berufen) als wahre Muslime gesehen.
Was also bezweckten Muslime damit, in unmittelbarer Nähe des sog. Ground Zero ein Kulturzentrum zu bauen? Man könnte da schon ein wenig Provokation vermuten, in der Hoffnung, daß es Proteste gegen den Bau gibt, um dann wiederum jammern zu können, daß Muslime immer in ihrer Religionsfreiheit eingeschränkt werden.
Ich persönlich bin übrigens der Auffassung, daß ein islamisches Kulturzentrum in der Nähe des Ground Zero eigentlich kein Problem sein dürfte.
Denn Islam ist nun einmal nicht identisch mit Terrorismus. Entsprechend kann man nicht ein Kulturzentrum verbieten, weil diejenigen, die das Kulturzentrum nutzen möchten zufällig dieselbe Religion haben, wie diejenigen, die in der Nähe eine unglaubliche Zerstörung angerichtet haben.
Den Vergleich mit dem Nationalsozialismus finde ich unglaublich. Das ist nämlich gar nicht vergleichbar. Ein Neo-Nazi bekennt sich schließlich i.d.R. zu den (Un-) Taten des 3. Reiches. Muslime stehen hingegen nicht automatisch hinter dem Terrorismus. Das wäre ja, als würde man (heute) von allen Deutschen behaupten, sie seien Nazis.
Ich hoffe, ein islamisches Kulturzentrum in der Nähe von Ground Zero wird von allen (Muslimen wie Nicht-Muslimen) als Chance zur Annäherung verstanden und entsprechend genutzt.