Leserbriefe
Luitgard Demir schrieb:
Leserbrief zu: "Berliner Kulturkampf: Pro Ethik oder Pro Religion?" Widersinn auf den Pro Ethik Plakaten
Es beruhigt mich sehr, dass der Widersinn auf den Pro Ethik Plakaten auch anderen auffällt. Da wird suggeriert, dass eine multireligiöse Schülerschaft das jetztige Modell, "wir machen beides" lobt. Nur hält diese Aussage der näheren Betrachtung nicht stand. Die dort gezeigten Schüler, 7. Klasse, können gar nicht beides machen, weil zumindest den muslimischen Schülern ab spätestens dieser Klassenstufe gar kein islamischer Religionsunterricht mehr angeboten wird.
Mazyek legt den Finger auf den entscheidenden Punkt, wenn er sagt, dass alles davon abhängt, ob auch die Politik in Berlin die islamischen Verbände als Partner anerkennt.
Gerne kommt der Berliner Senat mit dem Argument: "erst müssen die Verbände eine Körperschaft öffentlichen Rechts werden
." Mit dieser nahezu magischen Formel werden alle auf Abstand gehalten, die auch nur irgendwie die Absicht haben in diesem Bereich etwas zu bewegen. Die Erfahrungen aus den Bundesländern Niedersachsen, NRW und Bayern zeigen jedoch, dass es auch ohne diese "Körperschaft" geht und dass das Gelingen einer Zusammenarbeit auf einem soliden Verhandlungswillen beruht und der formelle Rahmen Ermessenssache ist.
In diesen Bundesländern gibt es bereits Schulmodelle "Islamischer Religionsunterricht", der in Niedersachsen wird sogar wissenschaftlich von der UNI Potsdam begleitet. Insofern beglückwünsche ich alle, die sich diese moderne Form religiösen Unterrichts vorstellen können und bereit sind, sich dafür einzusetzen!
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